GUMMERSBACH
Hightech-Intensivstation für Neugeborene
Gummersbach – Heute wurde am Kreiskrankenhaus ein neuer Transportinkubator eingeführt, die rund 70.000 € Anschaffungskosten wurden auch durch private Sponsoren zusammengetragen.
Von Leif Schmittgen
Rund 40 Jahre hat der bisherige Transportinkubator des Gummersbacher Krankenhauses auf dem Buckel und ist in vielen Bereichen technisch überholt. Für die Vorsitzende des Fördervereins „Mutter-Kind-Zentrum“ im Klinikum, Ina Albowitz, war es deshalb Zeit zum Handeln: Im privaten Bekanntenkreis, aber auch bei Gewerbe sowie öffentlichen Stellen ging sie deshalb für den guten Zweck Klinkenputzen, offensichtlich mit Erfolg. Denn heute wurde die neue Hightech-Intensivstation für Neugeborene den Gönnern en Detail vorgestellt.
Dementsprechend voll war das Besprechungszimmer des Klinikum-Geschäftsführers Sascha Klein. Der Oberbergische Kreis, die Volksbank Oberberg und der Verein „Rettung“ hatten sich beteiligt, genauso wie die Privatsponsoren Bohle, Weiß, Jahn und Aumüller. Das Engagement aller kann unter Umständen sogar Leben retten, wie Dr. Roland Adelmann (Foto), Chefarzt der Kinderklinik, unterstrich. „Nach der Geburt ist es wichtig, dass das Kind nicht unterkühlt. Eine sofortige optimale Versorgung von Neugeborenen ist deshalb dringend notwendig“. Nicht nur mit exakt eingestellter Wärmezufuhr ist das Gerät ausgestattet, modernste Beatmungstechniken sind verbaut und es kann zudem von allen Seiten die Behandlung am Patienten stattfinden: Ebenfalls eine Besonderheit. Im Kreißsaal wird der mobile Inkubator nur selten gebraucht, vielmehr geht es um den sicheren Transport - insbesondere von Frühgeborenen - zum Krankenhaus, sollten diese unterwegs zur Welt kommen.
Immerhin fünf dieser Geburten gab es 2018 im Versorgungsgebiet des Kreiskrankenhauses, aber auch für die Verlegung von Patienten wird das Gerät von großem Nutzen sein. Summa summarum kalkuliert man so rund 20 Einsätze pro Jahr. „Oft möchten Eltern, die ihr Kind in anderen Kliniken zur Welt bringen, heimatnah verlegt werden. Jetzt ist der gefahrlose Transport zu uns möglich“, skizzierte der Chefarzt ein mögliches Einsatzfeld. Damit auch der Lufttransport bei Notfällen gewährleistet ist, hat man bei der sowieso schon umfangreichen technischen Ausstattung des mobilen „Brutkastens“ noch einige Tausend Euro draufgelegt, um ihn flugtauglich zu machen.
[Der Transportinkubator ist mit modernster Technik ausgestattet.]
„Alle bei uns landenden Hubschrauber dürfen das Gerät nun mitnehmen“, sagte Adelmann, der aber auch offen Kritik am bestehenden System übte: „Eine ideale Welt bräuchte ein solches Engagement nicht“, sprach er die Krankenkassenpflicht zum Invest bei medizinischen Neuanschaffungen an. Auch deswegen lobte Landrat Jochen Hagt den „großen Zusammenhalt“ aller Beteiligten und den „hartnäckigen Einsatz“ von Ina Albowitz. Rund 70.000 € hat der Inkubator gekostet.
KOMMENTARE
1
meinen außerordentlichen Respekt an Fr. Ina Albowitz für Ihr Klasse Engagement in dieser Klasse Sache! - Danke an die zahlreichen Sponsoren!
Klaus Herden, 29.05.2019, 14:28 Uhr2
Toll!Einfach nur toll!
Marie Lange, 29.05.2019, 20:57 Uhr3
Herzlichen Glückwunsch zum neuen Transportinkubator und Respekt vor dem Engagement aller Beteiligten! Wenn sich die gesetzlichen Krankenkenkassen auf ihre originären Aufgaben konzentrieren würden, statt Werbespots zu schalten und Reklame für Zusatzleistungen zu machen, die nicht zum gesetzlichen Leistungsrahmen der GKV zählen, wäre die medizinische Welt fast ideal.
Ulrich Töllers, 30.05.2019, 09:30 UhrLinks zu fremden Internetseiten werden nicht veröffentlicht. Die Verantwortung für die eingestellten Inhalte sowie mögliche Konsequenzen tragen die User bzw. deren gesetzliche Vertreter selbst. OA kann nicht für den Inhalt der jeweiligen Beiträge verantwortlich gemacht werden. Wir behalten uns vor, Beiträge zu kürzen oder nicht zu veröffentlichen.
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