LOKALMIX

Blaumeisensterben auch in Oberberg

ls, Red; 26.04.2020, 06:00 Uhr
Fotos: Christoph Buchen (Titel, Textfoto 1), Martin Will (Text 2 und 3) - Das Füttern und Tränken von Vögeln soll bis November eingestellt werden.
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Blaumeisensterben auch in Oberberg

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ls, Red; 26.04.2020, 06:00 Uhr
Oberberg – Beim NABU sorgt man sich um verendete Kleinvögel, Fütterungen sollen eingestellt werden – Turmfalken sind zurückgekehrt.

Von Leif Schmittgen

 

Beim NABU-Vogelexperten Heinz Kowalski hat es in den vergangenen Wochen vermehrt Anrufe von besorgten Bürgern über tote Blaumeisen gegeben. Damit bestätigt sich auch im Oberbergischen Kreis ein bundesweit anhaltender Trend. „Die Tiere sind oft aufgeplustert, die Augen sind oftmals verklebt“, berichtet Kowalski. Erkrankte Tiere seien apathisch, können nicht mehr fliegen und haben die natürliche Scheu vor dem Menschen verloren.

 

Aktiv mit Medikamenten helfen kann man den Tieren nicht. Es gibt allerdings eine Möglichkeit, wie man die Ausbreitung der Krankheit unterbinden kann. „Die Fütterung sollte in den Sommermonaten eingestellt werden“, rät Kowalski den Tierfreunden, nur von November bis März Nahrung anzubieten. Neben Blaumeisen können auch andere Arten betroffen sein, eine Übertragung auf den Menschen oder im Haus lebende Vierbeiner wurde bisher nicht nachgewiesen. Vogelhäuschen im Garten seien oft ein Sammelbecken für die Ausbreitung von Bakterien: „Häufig koten die Vögel dort“, so der Experte. Ein Nährboden für die Verbreitung von Bakterien. Zudem locken die Futterstellen viele Tiere an.

 

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Lange hat man nach Ursachen für das Vogelsterben gesucht, jetzt wurde der Grund gefunden: Die Vermutung, dass das Bakterium „Suttonella ornithocola“ dahinterstecken könnte, hat sich vor wenigen Tagen bestätigt. Wie Christoph Buchen, Vorsitzender des NABU Morsbach, aus einem Schreiben des Naturschutzbundes berichtet, wurde dies kürzlich von mehreren Ämtern bestätigt.

 

Demnach leiden die Tiere an einer Lungenentzündung, an der sie meist verenden. Das Bakterium ist seit 1996 bekannt, erstmals hatte es in England für Meisensterben gesorgt. Um weitere Erkenntnisse zur Ausbreitung gewinnen zu können, sollen Beobachtungen weiterhin beim NABU gemeldet und tote Vogel eingesendet werden.

 

Weitere Informationen und Meldungen : NABU

 

 

Die Turmfalken sind wieder da

 

 

Positive Nachrichten vermeldet der NABU Oberberg derweil aus Reichshof-Eckenhagen: An der Evangelischen Kirche hatten die „NABU-Turmfalken-Betreuer“ Joachim Tiedt, Bernd Verhufen und Dietmar Hartmann, Anfang des Jahres einen Nistkasten im Kirchturm angebracht. Kürzlich sind Turmfalken zurückgekehrt, 2019 hatten sich dort zwei Pärchen angesiedelt. Erfolg bahnt sich währenddessen bereits jetzt auf der Südseite des Kirchturms an. In einer Mauernische werden vier Falkeneier bebrütet. Das Turmfalken-Paar hatte zuvor in der Balz unermüdlich den Kirchturm umflogen, heißt es in der Mitteilung. Pfarrer Martin Will und Küsterin Bärbel Dittrich sind gespannt, ob auch der neue Nistplatz bald zur Nachwuchsaufzucht genutzt wird.

 

KOMMENTARE

1

Da bin ich bald 46 Jahre alt und habe hier noch niemals auch nur eine Blaumeise gesehen.

Maria, 27.04.2020, 08:58 Uhr
2

Bisher sind bei uns die Blaumeisen noch gesund. Wasser bieten wir im Sommer allerdings an.

Gudrun, 27.04.2020, 13:31 Uhr
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